22. MAX OPHÜLS PREIS 2001

 



2001, als die extra-scharfe Senftube Festivalplakat- und Katalog schmückte, repräsentierten 19 Wettbewerbsfilme (15 D, 2 CH, 2 A) die Jahresproduktion 2000 des deutschsprachigen Filmnachwuchses (ausgewählt aus knapp 300 Anmeldungen).
Die Cinémathèque Municipale de Luxemburg gab mit drei ausgewählten Filmbeiträgen einen eindrucksvollen Einblick in ihre Retrospektive

» 'Cinéma Underground‘ mit Independent-Filmen aus den USA der 60er Jahre.




Und wieder erfuhr das Festival eine Neuerung:


Der Verband der Deutschen Filmkritik vergab erstmalig seine Preisewährend des Max Ophüls Preises in Saarbrücken, und zwar in den Kategorien bester Spielfilm, bestes Spielfilmdebüt, bester Darsteller, beste Darstellerin (an die anwesende Hannelore Elsner), bester Kurzfilm, bester Dokumentarfilm und bester Experimentalfilm. Die Zuschauerzahl stieg um mehr als tausend auf 19365, bei weiterhin großem Interesse der Fachpresse (550 Akkreditierungen).



Max Ophüls Preis: DAS WEISSE RAUSCHEN, Hans Weingartner

Begründung der Jury (Eoin Moore, Urs Odermatt, Nina Petri, Hans Schifferle, Peter Zawrel): "Der junge Regisseur nimmt den Zuschauer mit auf einen verstörenden inneren Trip. Der mit Herzblut gemachte und verwegen produzierte Film arbeitet virtuos mit Bild und Ton. Eine entfesselte Kamera zeigt eine Welt, in der die Grenzen zwischen


Normalität und Wahnsinn fließend sind. Der Film ist für deutsche Verhältnisse einzigartig, weil er mehr Fragen stellt als Antworten gibt. Zweifellos ein Psychothriller der besonderen Art."



Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten: DER ÜBERFALL, Floria
n Flicker


Begründung der Jury: "Drei Männer in einem Kammerspiel, in dem sich die Opfer- und Täterrollen allmählich aufheben. Ein Film über Gewalt, Melancholie und Gerissenheit, bei dem der Cinemascope-Blick des



Regisseurs auf die Enge des Raumes uns eine Ahnung davon gibt, dass alles viel komplizierter ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Der Überfall in seiner Genauigkeit in Sprache und Ausstattung und mit bestem schwarzen Humor wird über die Grenzen Österreichs hinaus sein Publikum finden."


Der Förderpreis ging an Iva Švarcová für ALS GROSSVATER RITA HAYWORTH LIEBTE, mit dem Drehbuchpreis wurde Stefan Jäger für BIRTHDAY ausgezeichnet.

Die Nachwuchsdarstellerpreise erhielten: Jana Thies („Stiller Sturm“) und Florian Stetter („L‘amour, l‘argent, l‘amour“).

Den Kurzfilmpreis erhielt Florian Mischa Böder für ICH MUSS GEHEN.

Der Max Ophüls Preis war dotiert mit 30.000 DM, verbunden mit einer Verleihförderung in Höhe von 30.000 DM. Der Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten beinhaltete eine finanzielle Förderung des Preisträgers mit 10.000 DM, verbunden mit einer Verleihförderung in Höhe von 10.000 DM.
Die geplante Mittelkürzung von städtischer Seite dokumentiert folgender Artikel aus der Saarbrücker Zeitung:
» Stadt setzt Rotstift an: Max Ophüls soll bluten .