FESTIVAL DER BLAUEN HERZEN

 


Festival der blauen Herzen

Sie leuchten wirklich die drei blauen Neonherzen, mit denen seit 1989 der Regisseur des besten deutschsprachigen Nachwuchsfilms beim Festival Max-0phüls-Preis in Saarbrücken geehrt wird. Denn die etwa 30 Zentimeter hohe Skulptur hat unten im schwarzen Sockel alles, was eine Lampe braucht, um zu leuchten, inklusive eines Stromkabels. Etwa ein Kilo wiegt die wohl originellste deutsche Festivalstatue deshalb, und kostet als Spezialanfertigung mit den drei Herzen rund 500 Euro. Die Gewinner des Ministerpräsidentenpreises und der Darstellerpreise dürfen sich an einer Lampe mit zwei Herzen freuen, für den Publikumspreis und den Kurzfilmpreis gibt es ein blaues Leuchtherz.

Doch es war nicht die Skulptur, die dem 1980 gegründeten Nachwuchsfestival den Beinamen “Festival der blauen Herzen” einhandelte, denn die Lampen wurden erstmals 1987 vergeben - als Sonderpreis. Auf dem Festivalplakat dagegen erschienen die drei blauen Herzen schon 1981.

Blaue Herzen als Festivalsymbol? Die Idee dazu kam vom damaligen Festivalleiter Albrecht Stuby (heute Leiter des städtischen Filmbüros), als er versuchte, den in Saarbrücken geborenen Namensgeber des Festivals auch bildlich gegenwärtig zu machen.

Die Herzen stehen für das Gefühlvolle, das alle Filme von Ophüls auszeichnet, das Blau für eine gewisse emotionale Kühle, die den Filmen ebenfalls eigen ist, genauso wie das Neonlicht, erläutert Stuby diese optische Allegorie auf die ironisch-gebrochene, distanzierte Erotik im Werk von Max Ophüls.

Die ersten blauen Plakatherzen saßen übrigens wie Blumen auf einem langen Stil; an einem Ende war die Farbe heller - wie zerlaufen - am anderen Ende hatten die Herzen dunkelblaue Streifen. In den Folgejahren zierten sie jedes Plakat in immer neuen Varianten. Doch erst mit den leuchtenden Siegerlampen bekam das Festival eine richtig blaue Farbe.

Andrea Dittgen, filmdienst 10/2002, S. 55

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Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wieso das Festival Max Ophüls Preis eigentlich das "Festival der Blauen Herzen" genannt wird?

Aufschluß gibt Andrea Dittgen in ihrem gleichnamigen Artikel, der zur Klärung dieser Frage im Filmdienst erscheinen ist.