11. MAX OPHÜLS PREIS 1990

 

Aus den nochmals gestiegenen Anmeldungen (106) zum Max Ophüls Preis 1990 konnte wieder ein qualitativ recht gutes Wettbewerbsprogramm von 24 Filmen (13 BRD, 3 DDR, 5 CH, 3 A) zusammengestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Leiter der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam, Prof . Lothar Bisky, gelang es, Kurz- und Langfilme der Hochschule in Saarbrücken zu zeigen. Daneben gab es in weiteren Nebenreihen etliche Entdeckungen zu machen: u.a. Werke von Romuald Karmakar, sowie eine » georgische Filmreihe.

Zu den wichtigsten Neuerungen in diesem Jahr gehörte, dass sich die Cosmos-direkt Versicherungen als Hauptsponsor beim Festival engagierten, indem sie u.a. den Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten, in Höhe von DM 20.000 DM, ausstatteten. In den Folgejahren unterstützte Cosmos das Festival mit immer höheren Zuwendungen. Der Etat war in diesem Jahr auf 250.000 DM gestiegen, die Publikumszahlen auf 25.832 (absoluter Rekord) in fünf Tagen. Allein bei der Preisverleihung in der Kongresshalle drängten sich rund 4.000 Gäste. Die Größe der Veranstaltung, einhergehend auch mit technischen Problemen erfordert eine weitere Professionalisierung der Arbeit. Die Festivalleitung kann nicht länger nebenbei vom Leiter des Filmbüros der Landeshauptstadt mit übernommen werden. Aus diesem Grund muss über eine Neuorganisation des Festivals diskutiert werden. Albrecht Stuby will endgültig die Festivalleitung abgeben. Notiz am Rande: der zukünftige Festivalleister, Martin Rabius, gehörte in diesem Jahr der Interfilm-Jury an.


Die Jury (Frauke Hanck, Dr, Roland Holloway, Berthold Mittermayr, Vivian Naefe, Bea Roduner, Rainer Simon) vergab den Max Ophüls Preis an:

SCHALOM GENERAL, Andreas Gruber


Begründung der Jury: "Das Leben, die Liebe, das Leid - eine ernste Geschichte mit schwarzem Humor bis zur alskrause. Ein Krieg der Köpfe, in dem kurz vorm Tod die Toleranz siegt."




Der Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten ging an:


CARACAS, Michael Schottenberg

Begründung der Jury: "Eine perfekt gemachte böse Geschichte, die mit schwarzem Humor mit intensiver Farbigkeit erzählt, welche Lust es machen kann, im Haifischbecken menschlicher Sehnsüchte und Egoismen zu überleben."

Die Förderpreise gingen an Dietmar Hochmuth für MOTIVSUCHE und Stefan Dähnert für ENGRAZIA.
Als beste Nachwuchsdarsteller wurden Anne-Laure Luison ("Piano Panier") und Klaus Rohrmoser ("Freitag, der 12.") ausgezeichnet.

Mit dem Festival "Rencontre Internationales des jeunes réalisateurs" in Belfort wurde eine Kooperation vereinbart, wonach in Saarbrücken die Festivalsieger von Belfort und in Belfort die Festivalsieger von Saarbrücken gezeigt wurden. Dass solch eine Zusammenarbeit nicht immer ganz einfach ist, zeigt dieser

» Artikel der Saarbrücker Zeitung über die Partnerschaft zwischen Saarbrücken und Belfort.