14. MAX OPHÜLS PREIS 1993

 

Nach Ablauf des Vertrages von Martin Rabius wurde Christel Drawer neue künstlerische Leiterin des Festivals. Albrecht Stuby behielt noch die Position des Festivaldirektors.


» Presse-Info zur neuen Festivalleiterin

» Albrecht Stuby: Perspektiven des Filmfestivals MAX OPHÜLS PREIS


Die Schwester von Max Ophüls, Friedl Heilbronner, wurde 1993 mit dem Saarbrücker Siegel geehrt:
» Artikel Saarbrücker Zeitung


Während ihres Aufenthaltes beim Festival führte die Saarbrücker Zeitung auch folgendes
» Gespräch mit Friedl Heilbronner.




Aus 233 Anmeldungen wurden 20 Wettbewerbsfilme (12 D, 2 CH, 4 A, 2 Lux) ausgewählt. Kennzeichnend für das Jahr 1993 war die Dominanz Luxemburgs beim Max Ophüls Preis: Bereits zur Eröffnung gab es den luxemburgischen Film ‚Les sept péchés capitaux‘. Der ‚Blick über die Grenzen’ wurde dem Filmland Luxemburg mit sieben Lang- und vier Kurzspielfilmen gewidmet und schließlich kam auch der Festivalgewinner aus dem Großherzogtum.

Erstmals waren die für den Wettbewerb nominierten Kurzfilme in guter alter Kinotradition vor den Langfilmen zu sehen und wurden von der Hauptjury mitbewertet. Ewald Blum zeichnete für die Auswahl der Kurzfilme verantwortlich und leitete von nun an die Sektion Kurzfilm. Die erfolgreiche Arbeit aller am Festival Beteiligten resultierte in einer über 10-prozentigen Steigerung der Zuschauerzahl auf 22675.

Max Ophüls Preis: HOCHZEITSNACHT, Pol Cruchten

Begründung der Jury (Gabriele Flossmann, Werner Fuchs, Marcel Gisler, Alfred Holighaus, Dietmar Klein): "Romeo und Julio kriegen sich – und finden doch nicht zueinander. Ihre Hochzeitsfeier wird zum Showdown für eine ungleiche Liebe, die an der Abhängigkeit des Paares für harte Drogen scheitert. Im unterkühlten Ambiente des Geld- und Steuerparadieses Luxemburg entwirft Pol Cruchten eine dramatische Kinogeschichte, derem emotionalem Sog man sich ebenso wenig entziehen kann wie der hinreißenden Leinwandpräsenz der Hauptdarsteller. 'Hochzeitsnacht‘ ist Kino pur – kraftvoll, gefühlsgeladen, 'bigger than life‘ und dabei zum Greifen nah."


Der Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten wurde in diesem Jahr durch eine gesondert berufene Frauenjury (Katrin Farner, Fiona Meisel, Françoise Poos, Christiane Undritz, Margit Voss) vergeben an:


FRANKIE, JONNIE UND DIE ANDEREN, Hans-Erich Viet

Begründung der Jury: "Dem Regisseur ist eine genaue Beschreibung des Lebensgefühls junger Leute gelungen, die ohne jede Effekthascherei auskommt. Mit Liebe und Witz schildert er die Träume und Sehnsüchte nach Freiheit und Abenteuer fünf junger Leute, die sich eine Gegenwelt zur Eintönigkeit des provinziellen Alltags schaffen. Ihr Umgang mit japanischen Riten, Schwertern und schwarzen Kampfanzügen bringt sie in gefährliche Nähe zu Aggression und Gewalt. Aus dieser Gratwanderung bezieht der Film seine Spannung." 


Mit dem Förderpreis wurde Martin Weinhart für DURST ausgezeichnet.

Die Nachwuchsdarstellerpreise erhielten: Anna Thalbach („Zärtliche Erpresserin“) und Til Schweiger („Ebbys Bluff“).

Den Kurzfilmpreis erhielt Nikolaus Remy für RUHESTÖRUNG.

Die Dotierung des Max Ophüls Preises wurde erhöht auf 30.000 DM, verbunden mit einer Verleihförderung in Höhe von 20.000 DM. Der Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten beinhaltete eine finanzielle Förderung des Preisträgers mit 10.000 DM, verbunden mit einer Verleihförderung in Höhe von 10.000 DM.